20.12.2017, von StS, BÖ

Stromausfall in New York und Atlanta! Wie sorgt das THW vor?

Vor 40 Jahren stürzte ein totaler Stromausfall die Stadt New York in ein Chaos. Frisch ist noch die Meldung von letzter Woche. Der verkehrsreichste Flughafen der Welt in Atlanta war innerhalb von Minuten chaotischen Zuständen nach einem totalen Black Out ausgesetzt. Plötzlich stellt der vermeintlich sichere Bürger in so einer Situation fest, dass kein Gerät mehr geht, dass irgendwie von einer Steckdose abhängig ist. Nach kurzer Zeit sind dann auch die Akkus erschöpft und Kommunikation auf heute üblichen Wegen fällt aus. Ein Szenario das sich niemand wünscht aber doch durchaus vorkommen kann. Wie dem vorbeugen? Diese Frage beschäftigt das THW genauso wie die Deutschen Amateurfunker.

Hoch hinaus ragt die Antenne am THW-Gebäude

Das Technische Hilfswerk ist seit einigen Jahren mit Digitalfunkgeräten ausgerüstet. Bis zur Umstellung auf das digitale Netz anderer Hilfsorganisationen wird auch der Analogfunk und der Seefunk weiter betrieben.

Wichtig ist bei Stromausfällen die Kommunikation der Hilfskräfte untereinander. Im Falle eines Totalausfalls muss als logische Schlussfolgerung eine Notfunkstelle eingerichtet werden.
In einer solchen Situation sind die weltweit operierenden Amateurfunker gefragt, die weltweit über Satelliten und auch Raumstationen funken können. In Notsituationen dürfen die Amateurfunker Dritte mit ihrer Technik unterstützen. Dafür gibt es bei den Funkamateuren sogenannte Notrufreferenten, die das Betreiben eines Notfunknetzes gemeinsam mit dem THW vorantreiben.
Ziel in erster Linie ist es, die lokalen THW-Ortverbände mit der nächsten zentralen THW-Geschäftsstelle über Funk zu verbinden.

Der Deutsche Amateur-Radio-Club Eckernförde (DARC) hat mit M. Trojan und D. Landmann 2 Mitglieder in seinen Reihen, die zugleich THW-Helfer sind.
Am 19. November 2017 installierten 3 Mitglieder des DARC mit Unterstützung von THW-Helfern an der Unterkunft des THW eine kombinierte 2m/70cm Antenne. Diese wurde in einer nicht mehr benötigten Halterung zur Hochstrecke gebracht.
Bereits am 01. Dezember wurde die Antenne eingemessen und probeweise in Betrieb genommen. Sogleich konnten mit einer Sendeleistung von fünf Watt etliche Relaisstationen von der Westküste bis in die Holsteinische Schweiz erreicht werden. Da die nächstgelegene Geschäftsstelle im nahen Schleswig ist, stellt die Entfernung kein Problem dar um über diesen Weg zu kommunizieren.

Somit ist der THW-Ortsverband Eckernförde der erste im DARC-Distrikt M (Schleswig-Holstein ohne Lübeck und Lauenburg), der über eine einsatzfähige Notfunkstelle verfügt.

Vom ersten Gedanken bis zur Umsetzung und Inbetriebnahme vergingen Dank der Bereitschaft und Unterstützung des DARC-OV Eckernförde und des THW-Ortsverbandes Eckernförde nur 4 Monate.

Danke an Hans-Peter (DO9EHP), Mehmet (DO5FOX) und Dominik (DE2DLE), die Funkrufnamen in Klammern, für die Idee und Umsetzung.


  • Hoch hinaus ragt die Antenne am THW-Gebäude

  • Bei den Installationsarbeiten ist Genauigkeit immens wichtig

  • Kurz vor dem Aufrichten herrscht Spannung.

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