THW-Fachgruppe Wassergefahren ortet und birgt Pkw aus der Treene

Bei einem Einsatz am 03. Januar 2016 wurden das Technische Hilfswerk Eckernförde und Husum zur Ortung und Bergung alarmiert. Ein Kombi war bei Süderhöft (Kreis Nordfriesland) nahe der Kreisstraße 56 bei dichtem Nebel in den Fluß Treene gefahren und sofort versunken. Der 34-jährige Fahrer, Gregor L. aus Bergenhusen, konnte die Türen nicht mehr öffnen und rettete sich durch das elektrische Schiebedach in das eiskalte, hier ca. 6 Meter tiefe Wasser.

Am Haken! Der THW-Ladekran hievt den Kombi auf die Brücke

Die Freiwillige Feuerwehr Friedrichstadt legte weiträumig Ölsperren aus um Verunreinigungen durch austretenden Kraftstoff und Öle zu vermeiden. 3 Taucher der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) aus Husum suchten bei schneller Strömung und eiskalten Temperaturen die Schadensstelle weiträumig ab. Ihre Suche nach dem Unfallfahrzeug blieb erfolglos. Die DLRG setzte das THW Husum über den Vorfall in Kenntnis und bat um Unterstützung. 
Um 11:19 Uhr wurde über das THW Husum die Eckernförder Fachgruppe Wassergefahren (FGW) alarmiert, der Eckernförder Zugtrupp fuhr zur Erkundung voraus.
Zunächst wurde gegen 12.30 Uhr das bereits eingesetzte DLRG-Boot mit dem mobilen Sonargerät ausgerüstet und die auf dem Boot eingesetzten THW-Helfer orteten 2! unter Wasser liegende Fahrzeuge. Eines in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle, ein weiteres ca. 100 Meter von der Stelle entfernt, in die der Kombi ins Wasser geraten war. Beide Fundstellen wurden mit Bojen markiert und jetzt auch das Mehrzweckarbeitsboot "Faster 650" des THW eingesetzt um die Taucher zu den Fundstellen zu bringen. Jetzt wurde klar, dass der versunkene Kombi von der Strömung über 100 Meter mitgerissen wurde. Bei dem zweiten Fahrzeug in Ufernähe handelt es sich wahrscheinlich um einen doppelachsigen Fahrzeuganhänger.Die Taucher wollten an dem verunfallten Kombi das Unterwasser-Hebesystem (Luftkissen) anbringen um ihn an die Wasseroberfläche zu holen. Aufgrund der klirrenden Kälte froren die Luftzufuhrschläuche jedoch ein. Ein Einsatzfahrzeug der Polizei holte daraufhin neues Gerät aus Husum. Die früh einsetzende Dunkelheit machte es unumgänglich, dass die 1. Bergungsgruppe des THW Husum mit Lichtgiraffe nachalarmiert wurde und der Husumer Verpflegungstrupp für Heißgetränke und Verpflegung sorgte

Die Taucher konnten, nun mit frostfreiem Gerät ausgerüstet, dass aus 2 Luftkissen bestehende Hebesystem an dem Kombi anbringen und das Mehrzweckarbeitsboot schleppte das aufschwimmende Fahrzeug zur Nato-Brücke, die hier die Treene überspannt. Der Ladekran des THW-Eckernförde hob von der Brücke aus das Fahrzeug an und setzte es auf die Brücke. Ein ortsansässiger Abschleppdienst übernahm das Fahrzeug, die Feuerwehr streute die Brücke mit Bindemitteln ab. Während der Bergungsarbeiten sperrte die Polizei die Kreisstraße beidseitig.
Die Zusammenarbeit zwischen den eingesetzten Organisationen klappte hervorragend. Der in Ufernähe unter Wasser liegende Anhänger wird zu einem späteren Zeitpunkt geborgen, da von ihm keine Gefahr für Gewässer und Umwelt ausgeht.
Das Sonargerät des THW Eckernförde hat sich wieder einmal bewährt. Ein zusätzlich mitgebrachter Tauchroboter (Deep Trekker) aus Eckernförde brauchte nicht eingesetzt werden.

Im Einsatz:
THW OV Husum: Fachberater, 1. Bergungsgruppe, Log-V
THW OV Eckernförde: Zugtrupp, Fachgruppe W, BÖ
Wasserschutzpolizei S-H
DLRG Husum
FFW Friedrichstadt
Kreisordnungsbehörde


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.