THW-Ortsverband Berlin Friedrichshain-Kreuzberg besucht Eckernförde

Kennengelernt haben sich die Bergungshelfer/innen aus Berlin und Eckernförde im September 2016. Eine Bergungsgruppe aus Eckernförde unterstützte damals den Berliner Ortsverband bei technischen Hilfeleistungen. Diese Hilfeleistungen übernimmt an jedem Wochenende das Technische Hilfswerk in der Hauptstadt von den Feuerwehren. Damals reifte die Idee zur gemeinsamen Übung, die jetzt umgesetzt wurde. Sebastian Krowiors war im September 2016 mit in Berlin und berichtet hier über den Besuch der Berliner im Mai 2017.

Die Eckernförder zeigen den Berlinern stolz ihren Hafen.

Am Freitag, den 19.05.2017 kamen Helfer des Ortsverbandes Berlin Friedrichshain-Kreuzberg gegen Abend in unserem Ortsverband an und wurden herzlich begrüßt. Nach einem ersten Kennenlernen gab es einen kleinen Snack. Im Anschluss wurden auch schon die gemütlichen Feldbetten aufgesucht.

Am Samstag, 20.05.2017 haben wir um 8:00 Uhr zusammen gefrühstückt und Vorbereitungen getroffen. Nun starteten wir zu einem alten Supermarkt in Eckernförde. Dieser steht zum Abriss bereit und wir durften darin unsere Ausbildung abhalten. An dieser Stelle nochmal einen Dank an die Stadtwerke Eckernförde, die uns dies ermöglichten. Am Supermarkt angekommen, haben wir zunächst einmal unsere "Einsatzstelle" abgesichert und einen Pausenraum eingerichtet. Während die Kraftfahrer noch ihre Fahrzeuge vorbereiten, sprich Rolltore aufmachen und Material bereitlegen, sind bereits zwei Trupps in das Gebäude eingedrungen und begannen die Erkundung. Es sollten drei Module geübt werden. Zum einen sollte das Abstützen einer Wand mittels EGS (Einsatzgerüstsystem) geübt werden. Dazu wurde eine Wandabstützung gebaut und gesichert. Da beide Ortsverbände seit einiger Zeit ein Halligan Tool besitzen, bot sich in dem alten Supermarkt auch die Möglichkeit an, Türöffnungen damit zu üben. Dazu zeigte der Truppführer der 1. Bergung, wie man die Tür mit "nicht feinfühligen Methoden" öffnet. (Zum schnellen Eindringen in Gebäude).
Für den Fall, dass eine Person nicht hinter einer Tür, sondern hinter Trümmern eingeschlossen ist, hat die schwere Bergungsgruppe aus Berlin auch ein 600 Millimeter Kernbohrgerät. Das heißt, wir sind in der Lage ein Loch mit einem Durchmesser von 60cm in eine Wand zu bohren. (Wenn man sich die Wand anguckt ist das schon echt erstaunlich.) Das Loch ist so groß, dass wir ohne Probleme Personen mit der Krankentrage hindurchreichen könnten. Dieser Bohrer ist im Bergungseinsatz Gold wert. Der Bohrkern, also das Stück, das beim Bohren rausfällt, ist circa 200 Kilogramm schwer und ließ sich nur mit einigem Aufwand entfernen. Parallel zu diesen Aktionen hat eine andere Gruppe das Abstützen einer Wand mit den Kanthölzern geübt. Im Anschluss gab es Chilli con Carne in unserem "Pausenraum".
Nachdem wir wieder alles verladen haben, sind wir mit den Booten in die Eckernförder Bucht hinaus gefahren um den Berlinern unsere Fachgruppe Wassergefahren näherzubringen. Bei der Gelegenheit konnten unsere Bootsführer das Verhalten der Boote mit etwas mehr Gewicht üben und die Berliner wurden an seemännische Grundfertigkeiten wie Knoten etc. herangeführt.
Gegen Abend haben wir einen gemeinsamen Informationsaustausch gemacht; dies gelang am besten bei einer Wurst vom Grill.

Am Sonntag, nach einem kurzen technischen Dienst sind die Berliner dann Richtung Berlin gestartet. Beide Ortsverbände sind sich sicher:
"Dies war nicht der letzte gemeinsame Ausbildungsdienst!" Autor: Sebastian Krowiors


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