Initiative "Feuerwerk"

- Zwei Organisationen, ein Ziel! -
Feuerwehren und THW
wollen stärker zusammenarbeiten.

Ganz im Zeichen der Initiative „Feuerwerk" stand die Eröffnung der Orts- und Kreisbeauftragten-Tagung des nördlichsten THW-Landesverbandes am vergangenen Freitag.

Mit dieser Initiative soll die vielerorts bereits sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern weiter ausgebaut und gefestigt werden.
Um die geordnete Unterbringung der Tagungsgäste in den beiden Standorten der Bundespolizei in Lübeck, hatten sich die Fachgruppen Führung und Kommunikation aus den Ortsverbänden Lübeck und Neumünster gekümmert.


Das Dräger-Forum in Lübeck, in dem die Landeshelfervereinigung Schleswig-Holstein mit freundlicher Unterstützung der Drägerwerk AG den ersten Abend der Tagung ausrichtete, bot dabei die besten Voraussetzungen für einen organisationsübergreifenden Gedankenaustausch.
Der 1. Vorsitzende der Landesvereinigung Schleswig-Holstein, Arne Fischer, begrüßte die rund 140 geladenen Gäste der Feuerwehren, des THW und der Landesvereinigung und lobte die Initiative zur verstärkten Zusammenarbeit der beiden großen Hilfsorganisationen.
Im Anschluss an die Grußworte der Firma Dräger, vertreten durch Herrn Andreas Straub, der das Engagement der vornehmlich ehrenamtlichen Einsatzkräfte in den Feuerwehren und im THW würdigte, begrüßte auch Lübecks THW-Ortsbeauftragter Rainer Mahn, die Gäste in der Hansestadt Lübeck.
Ganz im Sinne der Initiative „Feuerwerk" berichtete der frühere Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium, Klaus Henning Rosen dann, welche Hintergründe zu dem so genannten „Broemme-Rosen-Papier" geführt haben, dass sich im Rahmen der strukturellen Veränderungen im Zivil- und Katastrophenschutz nach Ende des kalten Krieges für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und dem THW aussprach. Nicht nur knappe Haushaltsmittel sondern auch die sich stetig wandelnden Anforderungen an einen modernen Bevölkerungsschutz machen es erforderlich, die speziellen Fähigkeiten beider Organisationen zu erkennen und zu vernetzen: „Hier oben klappt es. Aber die beiden großen Hilfsorganisationen müssen weiter darüber nachdenken, was die Herausforderungen der Zukunft sind und entsprechend reagieren", appellierte er an die Anwesenden. Eine stärkere Kooperation, ohne dabei die eigene Identität von Feuerwehr und THW aus den Augen zu verlieren, ist hier gefragt.
Dass die Zusammenarbeit zwischen dem THW und den Feuerwehren auch international bereits hervorragend klappt, wusste der Kommandant der staatlichen Feuerwehr im polnischen Stettin, Herr Henryk Cegielka, zu berichten. Bei zahlreichen Übungen beiderseits der Grenze habe die Zusammenarbeit bestens funktioniert. Besondere Freude habe ihm die Zusammenarbeit der Jugendorganisationen der polnischen Feuerwehr und der THW-Jugend zum Bundesjugendlager in Wismar 2006 gemacht, die - genau wie die Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Schadenslagen -weiter ausgebaut werden sollte.: „Jeder Bürger der EU muss sich in Europa sicher fühlen können. Diese Aufgabe können wir bei guter Zusammenarbeit mit viel Freude erfüllen."


Nach einem gemeinsamen Abendessen gestärkt, stellten Schleswig-Holsteins Landesbrandmeister Detlef Radtke und der THW-Landesbeauftragte für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, Dierk Hansen, in einer gemeinsamen Präsentation ihre Vorstellungen der Initiative „Feuerwerk" vor. Detlef Radtke, der aus organisatorischen Gründen auch für den Landesbrandmeister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Heino Kalkschies sprach, begann mit einer kurzen Darstellung der Aufgaben der rund 78.000 Feuerwehrkräfte in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Und auch der THW-Landesbeauftragte Dierk Hansen stellte den Aufbau seines Landesverbandes dar.
Beide machten deutlich, dass Feuerwehr und THW den Herausforderungen der Zukunft nur begegnen könnten, wenn alle beteiligten Mut zur Zukunft zeigten und aktiv an dem Abbau von Informationsdefiziten arbeiteten. Das THW als „Organisation der zweiten Welle" könne mit seinen Spezialkenntnissen die Arbeit der Feuerwehren in vielen Bereichen unterstützen. Dabei brauche keine der beiden Organisationen um die eigene Identität zu fürchten. „Wir können viel von einander lernen", sprach sich THW-Landesbeauftragter Hansen für eine Verstärkung der Zusammenarbeit aus.


Ein eindrucksvolles Feuerwerk, dass von Sprengberechtigten des THW in Lübeck vorbereitet worden war, sorgte nicht nur für kurzweilige Unterhaltung, sondern zeigte auch eindrucksvoll, welche Synergieeffekte bei guter Zusammenarbeit noch erreicht werden können.


Auch THW-Vizepräsident Rainer Schwierczinski, der eigens für diese Tagung aus Bonn anreiste, machte sich für eine noch stärkere Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW stark und lobte die Initiative ausdrücklich. Sein Appell an die Orts- und Kreisbeauftragten des THW und die anwesenden Kameraden der Feuerwehren lautete dann auch, gemeinsame Stärken zu entdecken und auszubauen. An vielen Orten klappe dies bereits besonders gut. So war es dann auch eine sichtliche Freude für den THW-Vizepräsidenten, den Kreisbrandmeister des schleswig-holsteinischen Landkreises Nordfriesland für seine stetigen Bemühungen um eine gute Kooperation der beiden Hilfsorganisationen mit einer der höchsten Auszeichnungen die das THW zu vergeben hat, dem THW-Ehrenzeichen in Silber, zu ehren.


Den Abschluss des offiziellen Teils der Eröffnungsveranstaltung zur Tagung läutete dann Hamburgs THW-Landessprecher Bernd Balzer unter dem Tagesordnungspunkt „Humorvolles zum Zivil- und Katastrophenschutz" ein. Mit gewohnt trockenem Humor wusste er aus den Anfängen des THW bis in die heutige Zeit zu berichten und bemühte sich auch, den „Gott-Komplex" einzelner THW-Mitarbeiter zu belegen. Schließlich sei es ja Aufgabe des THW „alle glücklich zu machen".Bis zur"Last order", der letzten Bestellung, gab es dann noch reichlich Möglichkeit, sich über die Organisationsgrenzen hinaus auszutauschen.

Quelle: THW Landesverband HH-MVSH