Jens Nommels (Freiwilige Feuerwehr Barkelsby) und Michael Marszalek (THW Eckernförde) hatten dieses Szenario für eine übergreifende Übung ihrer Einheiten erarbeitet. Da in diesem Jahr zudem eine Übung der Organisation "Notruf Eckernförde" geplant war, wurde die Übung kurzerhand erweitert. So konnte den Rettungskräften aus dem Raum Eckernförde die Gelegenheit gegeben werden unter realistischen Gegebenheiten zu üben. Unter den prüfenden Augen der Übungsbeobachter vom Bundeswehr Kommando für zivil-militärische Zusammenarbeit, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der Bundeswehrfeuerwehr und weiteren erfahrenen Feuerwehrmännern von anderen freiwilligen Wehren wurden die Rettungsarbeiten von den alarmierten Hilfskräften durchgeführt.
Die Theatergruppe aus dem Internat Louisenlund war vortrefflich und wirklichkeitsgetreu von Sanitätern der Bundeswehr auf ihren Einsatz als Darsteller für verletzte und traumatisierte Personen geschminkt.
Alle Darsteller waren eine große Bereicherung für diese Übung. Ihre Simulationen wirkten täuschend echt.
Weiterhin stellten Puppen, die bis zu 70kg Eigengewicht mitbrachten, Verletzte und Tote dar.
Das Technische Hilfswerk Eckernförde mit dem THW-Stützpunkt Louisenlund wurde ebenso alarmiert wie die Feuerwehr der Bundeswehr vom Marinestützpunkt Eckernförde. Die Freiwillige Feuerwehr Eckernförde war als zweite Wehr am Einsatzort und übernahm einige Abschnitte von den Barkelsbyern, die zudem als ortsansässige Gemeindefeuerwehr die Einsatzleitung inne hatte.
Die Rettungsdienstkooperation Schleswig-Holstein, der Arbeiter Samariter Bund und das Deutsche Rote Kreuz der Bereitschaft Eckernförde übernahmen die medizinische Versorgung der Verunfallten.
Punkt 18:11 heulten in Barkelsby die Sirenen. Wenige Minuten später waren die Feuerwehr Barkelsby und der Rettungsdienst (RKiSH) vor Ort. Mehrere Feuer waren im Außenbereich. Hilfe- und Schmerzensschreie drangen schrill durch die totale Dunkelheit.
Schnell wurde der Einsatzleitung klar, dass diese Aufgabe nicht alleine durch die Barkelsbyer Wehr zu bewältigen war.
Es wurden weitere Rettungskräfte über die Leitstelle Mitte in Kiel angefordert. Der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Berufsfeuerwehr der Bundeswehr, die Freiwillige Feuerwehr alle aus Eckernförde sowie das Technische Hilfswerk aus Eckernförde und Louisenlund rückten an.
Die Toten und Verletzten wurden geborgen, die Feuer gelöscht. Atemschutzgeräteträger durchsuchten das völlig verqualmte Haus, die nähere Umgebung wurde inspiziert. Gaffer behinderten die Rettungskräfte.
Das schwierige, abschüssige Gelände, umherliegende Trümmerberge und Gefahrstoffe machten es den Rettungskräften und auch der Einsatzleitung schwer, Ordnung in den Übungsablauf zu bringen. So entstand eine Eigendynamik der eingesetzten Gruppen am Schadensort. Entscheidungen wurden schnell und unkompliziert getroffen und umgesetzt.
Bis alle Toten und Verletzten geborgen und versorgt waren, das letzte auflodernde Feuer gelöscht sowie das weite Gelände auf weitere, mögliche Opfer abgesucht war, vergingen mehr als 2 Stunden. Die vom Technischen Hilfswerk eingesetzten 30 Helfer stützten letztlich noch eine Giebelwand mit dem Einsatz-Gerüst-System ab um die Wand vor dem Einsturz zu schützen.
Nach dem Übungsende ging es über zur ersten Nachbesprechung bei Kartoffelsalat und Würstchen in das Feuerwehrgerätehaus Barkelsby.
In einer späteren offiziellen Nachbespechung dieser Übung werden die positiven und negativ aufgefallenen Fakten erörtert. Dann werden die Einheiten intern an möglichen Verbesserungen arbeiten.
Dies ist letztlich der Sinn und Zweck einer solchen Übung.
Im Übungseinsatz waren mit Helferstärke:
Arbeiter Samariter Bund Eckernförde (8)
Deutsches Rotes Kreuz, Bereitschaft Eckernförde (9)
Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (4)
Freiwillige Feuerwehr Barkelsby (16)
Freiwillige Feuerwehr Eckernförde (26)
Technisches Hilfswerk OV Eckernförde / THW-Stützpunkt Louisenlund (30)
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