Angelboot versinkt in der Ostsee ! 4 Angler in Lebensgefahr

Spiegelglatt war die Ostsee am 1. Mai. 4 Freunde des Angelsports charterten ein 6.50 langes Kajütboot in Laboe um auf Dorschfang zu gehen. Nördlich des Leuchtturms Bülk gerieten sie plötzlich in Seenot. Das Boot sank unerwartet schnell. die Angler gingen über Bord und schwammen im 9° kalten Ostseewasser. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kam aus Laboe und Schilksee und rettete die Unterkühlten aus ihrer gefährlichen Situation. Das Boot lag auf Grund, die Kajüte ragte noch aus dem Wasser und stellte, auch wegen des gebunkerten Treibstoffs, eine Gefahr für die Schifffahrt und Umwelt dar. Die Wasserschutzpolizei versuchte Bergungsfirmen zu erreichen; aufgrund des Feiertages ein schwieriges Unterfangen. Dann alarmierte die Wasserschutzpolizei den Landesverband des THW in Kiel, dieser alarmierte umgehend die Fachgruppe "Wassergefahren" aus Eckernförde. Eine Mannschaft aus insgesamt 12 Mann / 2 Frauen + 1 Fachberater (Stab) wurde aus der Fachgruppe und der Bergungsgruppe zusammengestellt. 2 Bootsbesatzungen, Kraftfahrer und Zugtrupp. Mehr Kräfte, das war zur Zeit der Alarmierung absehbar, wurden für diesen Einsatz nicht benötigt.

Unter Wasser: Kajütboot N aus Laboe

Der am nächsten gelegene Hafen wäre Strande gewesen. Da aber im Olympiahafen von Schilksee bessere Einsetzmöglichkeiten für die Boote bestehen wurde entschieden hier einzusetzen. Schnell wurden Pumpen, Stromaggregate, Schläuche, Taue vom Gerätekraftwagen auf die 2 Faster verladen. Mit Höchstgeschwindigkeit ging es dann über die Ostsee in Richtung des Leuchtturms Bülk.
Mithilfe eines Tauchers konnten die Pumpen  auf den Havaristen gebracht werden. 6000 Liter pro Minute konnten so aus dem Havaristen gepumpt werden. Immer wieder wurden die Pumpen von im Boot herumliegenden Jacken, Tüchern und weiterem persönlichem Hab und Gut verstopft. Das Kajütboot schwamm nach kurzer Zeit auf, so dass die Wasserschutzpolizei mit den Untersuchungen zum Unglückshergang beginnen konnte. Zwischenzeitlich war auch der Eigner des Bootes eingetroffen. Dieser betreibt eine Bootsverleihfirma in Laboe. Die nicht fest im Unglücksboot verbauten Gegenstände wurden auf die THW-Boote verlagert und der Havarist zu weiteren Untersuchungen in den Hafen Laboe geschleppt.
Dann wird auch geklärt werden, warum das in Topzustand befindliche Kajütboot sank und 4 Menschen in diese Notsituation brachte.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.