Die THW-Fachgruppe "Wassergefahren" holt Bilder aus den Tiefen der Schlei

Seit der Weichseleiszeit schlagen die Wogen des Brackwassers der Schlei an die Ufer von Schwansen und Angeln. 3 Meter beträgt die durchschnittliche Tiefe des wahrscheinlich aus Schmelzwasser entstandenen Nebenarms der Ostsee. Die Schlei war aufgrund der Nähe zum Flüsschen Treene im Mittelalter jedoch ein wichtiger Handelstransportweg zwischen Ost- und Nordsee. Den später gebauten Hanse-Koggen mit hohem Tiefgang reichte jedoch die geringe Tiefe nicht aus. Die Schlei verlor ihre Bedeutung als Handelsweg und die Stadt Schleswig mit Haithabu als Handelshafen musste ihren Status als Handelsmetropole an Lübeck abgeben.

Vorn rechts; Nils Hünefeld, Uwe Wichert, Uwe Michelsen. Stehend: Roger Matthieu, Sören Profitlich

Soweit die Geschichte der Schlei. Was aber verbirgt sich unter dem schlammigen Grund. Was gab die Schlei in der Vergangenheit nicht mehr her, als Handelsschiffe, Segel- und Motorboote sanken, Menschen nicht nur ihre wertvollen Sachgüter sondern auch ihr Leben in der Schlei verloren ?
"Einfach `mal nachgucken", dachten sich die Helfer der Fachgruppe "Wassergefahren" des THW-Ortsverbandes Eckernförde. Am Samstag um 09:00 Uhr ging es mit dem Faster 650 auf die "Große Breite". Ein gutes Wassergelände für Ausbildungszwecke und vermutlich interessante Objekte für die Ausbildung am Sonargerät und der Unterwasserkamera. Sören Profitlich, Roger Matthieu, Nils Hünefeld und Malte Klos als Bootsbesatzung nahmen noch den Brodersbyer,Uwe Michelsen, sowie Uwe Wichert, Mitglied des Expertenkreises "Munition im Meer" mit an Bord. 
Die Gäste informierten sich über die technischen Möglichkeiten des THW Eckernförde, das mit dem Sonar und dem Tauchroboter fotografische Abbildungen des Meeresgrunds erzeugen kann oder, wie eben hier, der Schlei ´mal auf den Grund geht. Schatzkisten, versunkene Handelsschiffe der Wikinger oder silberne Trinkbecher wurden (leider) nicht gefunden. Der übliche Wohlstandsmüll liegt jedoch auch in der Schlei und konnte erkannt werden.
Der Sinn und Zweck der Übung, den Blick auf den Bildschirm zu trainieren und Objekte zu orten, wurde vollends erfüllt. Das Übungsgebiet "Große Breite" ist ca. 4,2 km breit. Da bleibt noch genügend Platz für weitere Übungen des THW bei der Gesamtwasserfläche der Schlei von rund 55 Quadratkilometern. Wer weiß schon, was sich im Verlauf der vergangenen Jahrtausende da so alles angesammelt hat. Wir werden es sehen !


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