Eine Alarmübung der Gemeinschaft der Hilfeleistungsorganisationen „Notruf Eckernförde“ mit dramatischen Szenen und Abläufen wurde am frühen Abend des 19. September 2014 durchgeführt. Als um 17.26 Uhr die Sirenen durch den Ort heulten und die Alarmempfänger der Feuerwehren Altenhof und Lindhöft (Noer) Einsatz signalisierten, da wusste noch niemand, dass dieser Abend lang werden würde. Ein Handynotruf war bei der Leitstelle in Kiel eingegangen und eine verzweifelte Stimme meldete, dass am Strand während eines Spaziergangs die Steilküste abgebrochen sei und Menschen in die Tiefe gerissen hat. Die Spaziergänger waren in einer Gastwirtschaft in Richtung Strand aufgebrochen. Wo sie genau waren oder von welcher Wirtschaft die Rede war, wusste niemand.
Wehrführer Siegfried „Siggi“ Brien und seine Männer waren bereits 5 Minuten später an der Küste. 1 Trupp ging direkt unten an den Strand, einer verblieb auf der Steilküste und um 17.55 Uhr wurden die Spaziergänger gefunden. 2 standen unter schwerem Schock, die anderen lagen verrenkt und blutend auf dem steinigen Strandabschnitt. Zeitgleich waren auch die Rettungskooperation in Schleswig-Holstein mit Rettungswagen und Notarzt in Eckernförde alarmiert worden. Die Rettungskette setzte sich in Bewegung. Nach den ersten Erkundungen wurden die Feuerwehr Eckernförde, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), das Deutsche Rote Kreuz Eckernförde (DRK), der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und das Technische Hilfswerk (THW) Eckernförde nachalarmiert. Schnell waren die Seenotretter, die DLRG mit zwei und die Feuerwehr Eckernförde mit einem Boot zur Stelle. Später traf auch das Boot des THW ein, das über keinen festen Liegeplatz in Eckernfördes Hafen verfügt. Die Geschockten und Verletzten wurden noch am Strand medizinisch versorgt, betreut und dann von den Booten aufgenommen und über die Ostsee nach Aschau verbracht. Dort war die Übernahme durch die Sanitätskräfte. Eine Bergung über Land hätte zu lange gedauert. Als die Dämmerung aufkam leuchteten die Bergungsgruppen des THW die Steilküste aus. Gegen 21:00 Uhr wurde die Übung beendet. Das Kommando für zivil-militärische Zusammenarbeit war mit mehreren Übungsbeobachtern am Ort des Geschehens. Hoch war auch das Interesse der Medien, wie der lokalen Presse und 2 Kamerateams von wir-helfenTV aus Hamburg. Schaulustige, wie sonst üblich, waren aufgrund der Anfahrt und dem langen Fußmarsch nicht am Übungsort. Das Gelände an Altenhofs Steilküste haben selbst einige ortsansässige Rettungskräfte nicht auf Anhieb gefunden und mussten sich, da die Anfahrtswege zu schmal oder verbaut waren, auf lange Fußmärsche einstellen. Eine überaus schweißtreibende Angelegenheit für alle Hilfskräfte, die das Rettungsmaterial an den Ort des Geschehens bringen mussten. Letztendlich eine interessante, wenn auch sehr schwere Übung bei der kleine Fehler, aus denen gelernt werden wird, gemacht werden durften. Bei der Nachbesprechung aller Kräfte bei der Feuerwehr in Eckernförde wurde die hohe Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Frauen und Männer in den Vordergrund gestellt. Alle waren mit vollem Herzen und Kraft dabei. Ein Beobachter brachte es auf den Punkt: „Klasse !“
Horrorszenario an der Eckernförder Bucht !Abbruch der Steilküste bringt Tod und Unheil – 105 Kräfte im Einsatz
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