Schiffshavarie westlich von Sylt - Öl driftet auf die Küste zu

Einsatzkräfte aus Dänemark, Niederlande und Deutschland üben Gemeinsamkeit

Führungskraft im Einsatz - Symbol aufgesprüht

Ein bedrohliches Szenario. Zwei Schiffe havarieren westlich der Inseln Sylt und Rømø. Große Mengen Öl werden bei der Havarie freigesetzt und verschmutzen grenzübergreifend die deutschen und dänischen Nordseestrände. Besonders nördlich des Hindenburgdammes am Rickelsbüller Koog und über die Mündung der Wiedau bei Højer in Dänemark, erstreckt sich die gefährliche Mischung aus Öl- und Salzwasser. Die deutschen Behörden wurden am 17. Juni 2014 gegen 12:00 Uhr von den dänischen Kollegen über die Havarie und die daraus resultierende Gefahr informiert. Die deutschen und dänischen Kräfte unterstützen sich jetzt gegenseitig im Kampf gegen die schwarze Pest.

Eine örtliche Einsatzleitung (ELO) wird vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN), auf dänischer Seite besteht eine ELO in Højer. Die wabernde Masse kennt keine Grenzen und so stimmen sich die dänischen und deutschen Fachleute ab.
Die Vogelwelt ist bedroht. Gefiederte Freunde, vom Öl verschmutzt, kommen an die Strände oder dümpeln flugunfähig auf dem Wasser. Im dänischen Højer ist der Strand großflächig verschmutzt, hier kommen den dänischen Einsatzkräften deutsche THW-Einheiten mit Spezialfahrzeugen und –gerät zu Hilfe.

Im Einsatz sind die THW-Ortsverbände aus Flensburg, Niebüll, Kiel, Tönning, Husum und Eckernförde. Insbesondere  die Helferinnen und Helfer des THW Tönning und Eckernförde sind geschult um verölte, fluchtunfähige Vögel zu bergen. Die Kieler Kameraden erstellen den Betrieb einer Dekontaminationsanlage für Personen (Dekon-P) und das THW-Niebüll verlegt Ölsperren um ein weiteres Ausbreiten des todbringenden Gemischs zu verhindern. Das Niebüller Mehrzweckarbeitsboot transportiert Helfer und Material nach Dänemark.

Die Ufer, Strände und das Wasser mussten vom Öl befreit beziehungsweise gereinigt werden. Die Anwendung der persönlichen Schutzausrüstung für die Einsatzkräfte und die nach der gefährlichen Arbeit an Strand und Deich unabdingbare Dekontaminierung von möglichen Gefahrstoffen wurde einwandfrei umgesetzt.

Wichtig für solche Einsätze und allen daran Beteiligten ist bei solchen schlimmen Vorfällen zu wissen, wie sind die Einsatzstrukturen und Optionen im Nachbarland?
Wie gelingt der Aufbau einer gemeinsamen Führung und Kommunikation?
Wie sind die Erfahrungen auf der anderen Grenzseite, wie kann untereinander kooperiert und Gerät eingesetzt werden. Diesmal nur eine Übung, die aber im Ernstfall Grundlage für das Tun aller Beteiligten im Gewässer- und Umweltschutz ist.

Bei dieser 2-tägigen Übung mit dem klingenden Namen „DenGerNeth“ konnten Erfahrungen gesammelt werden, die für einen Vorfall dieser oder ähnlicher Art wichtige Erkenntnisse für die Länder rund um Nord- und Ostsee bringen.

Das THW aus Eckernförde nahm mit 6 Einsatzkräften der 2. Bergung an der Übung teil.


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