Sturmtief Axel - Unkalkulierbare Wassermassen schwappen in Eckernförder Altstadt!

Die erste Sturmflut des Jahres 2017 ist für Eckernförde nach aktuellem Stand glimpflich verlaufen. Mehr als 100 Einsatzkräfte waren zwischen 20.20 und 02.30 Uhr in der Nacht vom 04. auf den 05. Januar im Einsatz. Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie des Technischen Hilfswerk Eckernförde und Louisenlund füllten hunderte Sandsäcke auf dem Bauhof. Diese wurden an den Gefahrstellen im Jungfernstieg und Borbyer Ufer von Feuerwehr und THW verbaut. Die Bereitschaft des DRK verpflegte bei eisigen Temperaturen die Rettungskräfte mit Heißgetränken und Gegrilltem.

Reges Treiben auf dem Bauhof Eckernförde

Um 20:55 Uhr wurde der Technische Zug des Ortsverbandes Eckernförde sowie der angeschlossene THW-Stützpunkt Louisenlund über Funkalarmempfänger und Mobiltelefonschleife alarmiert. Der Wasserstand der Eckernförder Bucht stieg bedrohlich an. Das Ostseewasser drohte über die Hafenmauern zu schwappen. Die Freiwillige Feuerwehr Eckernförde hatte um 20:24 Uhr erste, kleinere Überschwemmungen abzuarbeiten.
Auf dem Bauhof im Gewerbegebiet Süd wurde ein Sandsackfüllplatz eingerichtet. Gemeinsam füllten die Mitarbeiter des Bauhofs/Stadtgärtnerei und eine THW-Gruppe die auf Vorrat liegenden leeren Sandsäcke. Mit dem Ladekran des THW und 2 Lkw der Stadtverwaltung wurden die ersten Paletten an die am meisten gefährdeten Punkte in der Stadt gebracht und von weiteren Gruppen der Feuerwehr und THW verbaut. Es galt insbesondere die Häuser und Parkflächen an der Hafenspitze / Jungfernstieg und den Bereich am Vogelsang zu sichern. Einige Schachtdeckel der Abwasserkanäle drohten dem Druck nicht standzuhalten. Die Besitzer der Gastronomiebetriebe an der Hafenspitze und Jungfernstieg bangten um ihre Inneneinrichtungen; der Wasserstand bedrohte die großzügigen Eingangsbereiche und Fensterflächen einiger Neubauten. Parkende Fahrzeuge in einem Parkhaus eines Appartementhauses mussten von den Besitzern aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Jedoch nicht alle Fahrzeugbesitzer brachten ihre Kraftfahrzeuge aus dem Überschwemmungsbereichen am Hafen.
Immer mehr Sandsäcke wurden im Verlauf der Nacht in das Hafengebiet geliefert. Unkalkulierbar verhielt sich während des Flutabends der Wasserstand im Hafenbecken. An Plätzen, an denen gegen 22:00 Uhr das Wasser noch als rückläufig gemeldet wurde, war es um 24:00 Uhr plötzlich wieder da. Nicht vorhersehbar war der sogenannte "Badewanneneffekt". Dieser entsteht wenn Westwind eine längere Zeit viel Wasser in Richtung Baltikum und Finnland drückt. Dreht dann der Wind drohen die nicht sehr hohen Schutzanlagen der deutschen Ostseeküste überschwemmt zu werden. Die Stadt Eckernförde wurde an diesem Abend von diesem Phänomen einigermaßen verschont und die Sachschäden dadurch sehr gering gehalten. Glücklich für die Anwohner und Gewerbetreibenden in den gefährdeten Gebieten an diesem Sturmflutabend war zudem der Umstand, dass kaum Wind aufkam. Ansonsten übliche Windstärken von 4 bis 5 Beaufort hätten möglicherweise verheerende Folgen nach sich gezogen und das Ostseewasser hätte die Altstadt Eckernfördes überflutet.

 
Im Einsatz waren: (Anzahl Einsatzkräfte in Klammern)
Deutsches Rotes Kreuz - Bereitschaft Eckernförde (7)
Polizei Eckernförde - (6)
Freiwillige Feuerwehr Eckernförde - (38)
Technisches Hilfswerk - (33)
Stadtverwaltung / Bauhof / Stadtgärtnerei (20)
Stadtwerke Eckernförde


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