Eckernförde,

Technische Unfallrettung / Übung unter realen Bedingungen

Am Samstag den 17.02 war für die Einheit Bergung des OV Eckernförde ein ganz spezieller Dienst angesetzt. Das Thema lautete: "Technische Unfallrettung". Dieser Bereich ist für Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks nicht ganz alltäglich. Dennoch wird regelmäßig der Umgang mit Verkehrsunfällen geübt, damit im Einsatzfall jeder Handgriff sitzt. Dafür wurden dem OV von der Autoverwertung Baumann aus Eckernförde zwei PKWs für Übungszwecke zur Verfügung gestellt. Samstagmorgen begann der Ausbildungstag mit Theorieunterricht. Es wurde das Absichern der Einsatzstelle angesprochen sowie das sichern des verunfallten Fahrzeuges besprochen. Auch ging es um die Handhabung und Umsetzung verschiedener Öffnungstechniken um einen Zugang zum Verunfallten sicherzustellen. Ein weiterer wichtiger Themenbereich war die Patientenversorgung und patientenorientierte Rettung der / des Verunfallten.

Nach Theorieuntericht und  Frühstück ging es für die Bergungsgruppe dann ans die praktische Umsetzung. Zuerst wurde eine Materialablage mit den benötigten Gerätschaften aufgebaut, um während der Bergungsarbeit möglichst sämtliche Geräte griffbereit zu haben. Im  Aschluss wurden die Helfer über die Ordnung "des Raumes" (Der Einsatzbereich) informiert und die Aufghaben verteilt.

 

Bei dieser Ausbildung lag der Fokus der Arbeiten bei der Personenrettung und den verunfallteten Fahrzeugen. Auf eine dezidierte absichern der Unfallstelle gegen fließenden Verkehr wurde verzichtet, da dieser Arbeitsschritt bei den letzten Diensten Ausbildungsinhalt war. 

 

Die in der theoretischen Unterweisung angesprochenen Arbeitsschritte wie das Sichern und Unterbauen eines PKWs wurden hier nochmals erklärt und in verschiedenen Methoden angewandt. Umgesetzt wurde das nach dem Vorbild von Heavy Rescue Germany, auch wurden die neuen KFZ Sicherungskeile nach Vorbild von Heavy Rescue Germany verwendet und in verschiedenen Lagen ausprobiert. Das Material und die Hanhabung wurde von der Bergungsgruppe als sehr hilfreich bewertet.

 

Im Nächsten Ausbildungsabschnitt wurde das "Glasmanagement" erklärt und auf dessen Besonderheiten hingewiesen. Üblicherweise verfügt das THW über keine Glassäge etc.. Infolge dessen wurde das entfernen der Frontscheibe mit THW STAN Material (Werkzeuge die zur Standardausstattung gehören) geübt. Säbelsäge und Akkuwinkelschleifer mit einem Rescueblatt haben sich dabei sehr gut bewährt.

 

Nach dem sicheren entfernen sämtlicher Scheiben, wurden erste Öffnungsversuche mit dem Spreizer unternommen. Ziel war es, eine kleine Lücke zu schaffen um das hydraulische Rettungsgerät ansetzen zu können. Zu Testzwecken kamen dabei unterschiedliche Gerätschaften zum Einsatz.

 

Arbeiten mit den schweren Geräten war für die Helfer eine sehr gute und teils auch neue Erfahrung. Schnell wurden alternative Haltemöglichkeiten bzw. unterstützende Haltungen von weiteren Helfern ausprobiert. Diese wurden dann in den weiteren Übungen immer wieder angewandt.

 

Eine weitere Herausforderung war das sichern und stabilisieren eines auf der Seite liegendem KFZ. Das THW verfügt über keine fertigen Stützensysteme wie beispielsweise die Feuerwehr. Auch hier wurde die Aufgabe komplett mit STAN Material durchgeführt. Zum Einsatz kamen unter anderem Steckleiterteile und Spanngurte.

 

NAch dem anstrengenden Vormittag ging es in die verdiente Mittagspause. Der Koch des OV-Eckernförde hatte für die Helfer ein leckeres Mittagessen vorbereitet. 

 

Während des Mittagessens hatte sich wohl "ein Verkehrsunfall auf unserem Unterkunftsgelände" ereignet. Die Mittagspause wurde von den Ausbildern für die Vorbereitung eines weiteren Einsatzszenarios genutzt.

 

Die Bergungsgruppe war somit direkt nach dem Essen mit einem Einsatzszenario konfrontiert. Nun hieß es die erlernten Handgriffe und Arbeitsabläufe umzusetzten. Aufgabe: "Eine verletzte Person aus dem Unfallfahrzeug befreien und Patientengerecht retten."

 

Nach erfolgter / erfolgreicher Rettung wurden verwendete Gerätschaften und Werkzeuge wieder auf die Materialablage gelegt und die Einsatzbereitschaft hergestellt.

 

Es ging weiter mit einem neuen Szenario. Diesmal wurde ein Unfall mit zwei PKW angenommen. Bei dem Unfall wurde ein PKW auf die Motorhaube des anderen Fahrzeuges gehoben. Der instabile PKW musste zuerst gesichert werden. Dieses wurde mit einfachem Unterbauen und Spanngurten realisiert. Schnell war den Helfern klar, dass dieses nicht die einzige Aufgabe ist. Im unteren Fahrzeug befand sich eine bewusstlose Person / Fahrer. Dieser war in seinem Fahrzeug eingeklemmt und musste befreit werden.

 

Nach der Rettung wurden noch weitere Abläufe erörtert und abschließende Arbeiten erledigt.

 

Nach diesem Ausbildungstag bestand von der Bergungsgruppe der Wunsch, dass Thema beim nächsten Dienst nochmals aufgreifen. Der Gruppenführer hatte sich das Ausbildungsthema „Rettung mittels Ketten und Seilwinde“ bzw. die „Kettenrettung“ oder auch OSLO-Methode genannt vorgenommen. 

 

Bei der Kettenrettung geht es um eine Sofortrettungsmethode. Kurz : Das verunfallte Fahrzeug wird an einem Festpunkt angeschlagen und nach setzen von Entlastungsschnitten von einem Hilfsfahrzeug oder einer Seilwinde auseinandergezogen. Auch das ist kein primäres Einsatzgebiet des THW.

 

Die doch umfängliche Ausbildungseinheit wurde von der Bergungsgruppe durchweg positive bewertet. Die Helfer konnten hier wertvolle Erfahrungen beim Umgang mit THW (STAN) Gerätschaften und Werkzeug in einer für die Helfer nicht alltäglichen Situation sammeln.

 

 

 


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