Dem Betrachter des Schleiufers umtreibt in diesen Tagen ein großes Unbehagen. Eine nicht zu beziffernde Masse kleinster Kunststoffteilchen dümpelt auf der Schlei oder hat sich am Ufer zwischen Reet und Pflanzen festgesetzt. Seit Anfang 2016 wurden vermehrt Plastikschnipsel im Bereich der Schlei festgestellt und intensiv nach der Ursache geforscht. Jetzt scheint klar zu sein, wo diese Umweltverschmuzung ihren Ursprung hat. Im Schleswiger Klärwek wurden Speisereste dem Klärschlamm beigefügt. Eine durchaus gängige Methode. Diese Reste wurden von einer Firma für Speiserestentsorgung geliefert und waren vermutlich stärker mit Kunststoffresten kontaminiert als die Siebanlagen aussondern können. Eine Plastiktüte braucht zehn bis zwanzig Jahre um abgebaut zu werden, eine Plastikflasche hingegen bis zu 450 Jahre. Für die Umwelt, die Tiere zu Land und zu Wasser ein Unglück mit verhängnisvollen Folgen.
Fieberhaft wird nun nach Lösungen gesucht um den Kunststoffmüll vom Ufer und der Schlei selbst zu entfernen. Eine Sysiphos-Arbeit für die jetzt am Schleiufer tätigen Arbeiter, die bei Wind und Wetter quasi jeden Reethalm umdrehen um die Mikroteilchen aufzunehmen.
Die Schlei ist ein Meeresarm der Ostsee im nördlichen Schleswig-Holstein. Sie wird im Volksmund gern auch als einziger Ostseefjord (Förde) Deutschlands bezeichnet. Rund 150 Kilometer beträgt die Uferlänge der Rinne. Es wird Monate und länger dauern die Schlei und ihr idyllisches Ufer vom Müll der Wegwerfgesellschaft zu säubern.
THW Eckernförde im Umwelteinsatz an der Schlei
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