Ziel: Personensuche und Rettung nach einem Unfall im Rangierbereich eines Bahngeländes
Ort: Gleisübungsanlage der THW Bundesschule Hoya
Situation: Mehrere Bahnwaggons im Gleisbereich. 2 vermisste Bahnmitarbeiter vermutlich in den Waggons. Einer der Waggons auf die Seite gestürzt.
Ergebnis:
Funkalarmmeldung! Unfall im Rangierbereich der Bahn. 2 Personen vermisst, Mitarbeiter. Eine fachkundige Person der Bahn ist vor Ort. Alle Kollegen setzen sich mit eingeschränkten Sonderrechten in Bewegung und gelangten, schnell sowie ohne Unterbrechungen an den Ort des Geschehens.
Nachdem mit der fachkundigen Person der Bahn sichergestellt war, das weder Gefahr von den Stromleitungen ausging, noch es weiter aktiven Bahnbetrieb im Umfeld gab, konnten die Hilfskräfte mit der Personensuche beginnen.
Da bereits die Abenddämmerung anbrach, wurde neben den Erkundungstrupps auch durch die Hilfskräfte begonnen, das Gelände so auszuleuchten, das die Suche wie auch spätere Bergung sicher durchgeführt werden konnte, als auch das keine Gefahrstellen im Gleisbereich verdeckt blieben.
Die Person im noch stehenden Bahnwaggon wurde schnell im Inneren aufgefunden, nachdem die Kameraden sich Zugang in den Waggon verschafft hatten. Es folgte im Anschluss der Transport aus dem Waggon bis zum Sammelplatz, wo eine Übergabe an den Rettungsdienst simuliert wurde.
Der Suchtrupp für den umgestürzten Waggon erkundete zunächst das Umfeld, um sicherzustellen, das die Person nicht darunter eingeklemmt, oder hinausgeschleudert worden war. Nachdem außen niemand aufzufinden war, und auch keine Hilferufe oder ähnliches zu hören waren, begann der Tupp über die oben liegende Seite des Waggons das Bahnfahrzeug zu untersuchen. Eine der Türen an der Oberseite war offen.
Nach einer Meldung an die Einsatzleitung wurde das innere des Waggons per Leiter betreten, mit dem Moment als der Sicherungstrupp eintraf. Wenige Minuten später war die vermisste Person entdeckt. Diese war bewusstlos, und lag verdreht zwischen den umgestürzten Sitzreihen umgeben von Trümmerteilen und Gepäckstücken. Mit einer erneuten Funkmeldung an die Einsatzleitung wurde entschieden, die Person per Schleifkorb auf einer Leiterbahn aus dem inneren des Waggons zu bergen, und sie im Anschluss mit dem Schleifkorb an Leinen vom Bahnwaggon abzulassen.
Parallel wurde der Rest des Waggons überprüft, ob weitere Personen sich wider Erwarten im Waggon befinden. Erfreulicherweise gab es nur die eine, gefundene verletzte Person.
Nach wenigen Momenten war das benötigte Material vor Ort, und der Personentransport wurde wie geplant Schrittweise umgesetzt. In weniger als 5 Min. war das Opfer aus dem liegenden Waggon an den Rettungsdienst übergeben.
Mit der vollen Dunkelheit konnte auch diese Übungseinheit erfolgreich im Team abgeschlossen werden. Nach einem vielfältigen, langen und spannenden Übungstag wurden Material und Fahrzeuge vorbereitet, um in die Unterkunft zurück zu kehren, und am kommenden Tag die Heimreise anzutreten. In der Unterkunft folgte dann eine Zusammenfassung und Nachbesprechung der Tagesaktivitäten.
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Text: Mike Maehlmann
Bilder: Gemeinschaftsarbeit der Kameraden aus Berlin Friedrichshain-Kreuzberg und Eckernförde