Wochenendübung des THW in Eckernförde! Lief besser als zuvor geglaubt.

Am Freitag, 01.September bis 03. September übten rund 30 Eckernförder Helfer/innen mit Unterstützung der Jugendgruppe etwas ganz Besonderes. In einem ehemaligen Discount-Markt wurde der geflieste Lagerraum geflutet. Das nicht ohne Grund! Es wurde eine Schnell-Vorrichtung getestet, die sich im Einsatz gegen langsam steigende Gewässer bewähren kann.

Läuft! Über 4 Schläuche die Einspeisung.

Inspiriert von der Flut Anfang des Jahres in Eckernförde, bei der die Ostseestadt noch einmal glimpflich davon kam, möchte sich der Ortsverband für solche Hochwassereinsätze künftig rüsten.
Im Gespräch waren zunächst Spundwände, wie sie in anderen, vom Flutwasser gefährdeten, Städten bevorratet werden und bei Bedarf hochgezogen werden. Diese Vorrichtungen kosten viel Geld.
"Das muss auch günstiger gehen", so Zugführer Andreas Aschendorf, Zugtruppführer Thomas Jürgensen und der Gruppenführer der 1. Bergung, Dietmar Steffens.
Da Euro-Paletten in jeder Stadt schnell verfügbar sind, Sandsäcke ohnehin in ausreichender Anzahl vorgehalten werden und eine Plastikfolie nun einmal wasserundurchlässig ist, reifte ein Plan und die Umsetzung sowie ein erster Test lassen Gutes vermuten, dass dieser aufgeht.

Euro-Paletten werden gegeneinander in ein eigens angefertigtes, kleines Holzgestell in einem speziellen Winkel aufrecht und in Reihe aufgestellt. Die Folie wird an den Paletten befestigt und zur Wasserseite sowie zur wasserabgewandten Seite mit einigen, wenigen Sandsäcken beschwert. Das aufsteigende Wasser wird so aufgehalten und die hinter dieser "Schutzwand" liegenden Flächen bleiben trocken. So die Idee.

Um die Standfestigkeit der Schutzwand zu prüfen wurde ein ehemaliger und mit relativ rutschigen Fliesen belegter Lagerraum eines Discounters ausgesucht. Der wichtige Hintergrund  für die Ortswahl war zu beobachten ob auch auf sehr glattem Untergrund die Wand dem Wasserdruck stand hält.
Der Technische Zug bildete 3 Gruppen. Eine Gruppe verbaute im Lager die Schutzwand, die zweite öffnete den Lagerraum über das Einsatz-Gerüstsystem mit Trennschleifer und Bohrhammer von außen durch die Lagerwand und die dritte Gruppe sorgte für Strom und das später einfließende Wasser, dass aus dem Noor über eine Schlauchstrecke abgepumpt wurde.

Die Paletten-Plastik-Wand war zügig erstellt und mit 4 Pumpen und Schläuchen wurde der hintere Teil des Lagerraums durch die zwischenzeitlich durch die andere Gruppe erstellte Öffnung unter Wasser gesetzt.

Insgesamt flossen rund 35qm³ Liter Wasser in den Lagerraum und die Wand hielt stand. Circa 35 cm hoch ließen die Helfer/innen das Wasser vor der Wand ansteigen. Erkannten die Helfer/innen die Gefahr des Wegrutschens von Paletten, so wurden diese zusätzlich durch Sandsäcke beschwert. Das Wasser suchte sich später einen Weg durch das Mauerwerk ins Freie und die Schutzwand wurde geöffnet um das Wasser kontrollierter ablaufen zu lassen.

Der Sinn und Zweck dieser Übung wurde erfüllt. Feinheiten der Standfestigkeit und Rutschsicherheit der Schutzwand werden noch erarbeitet und ein zweiter Test wird in Kürze auf realistischem Untergrund (Kaimauer oder Hafengebiet) folgen.

Die Frauen und Männer des Ortsverbandes waren zufrieden mit dieser körperlich herausfordernden Übung.
Der Ortsverband hatte für die Übungstage von Freitag bis Sonntag den Standort nach Ludwigsburg (bei Eckernförde) direkt an die Ostsee verlegt und dort auf dem Truppenübungsplatz ein zünftiges Camp errichtet. So schmeckte dann nicht nur das abendliche Essen hervorragend sondern insbesondere auch die Kaltgetränke nach dieser anstrengenden Arbeit.
 




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