Borne Sulinowo,

Intensives Lernen im Team mit Freunden

An 4 Tagen vom 12 - 15 September 2019 hatte das THW mit Deligationen aus den Ortsverbänden Salzwedel, Plön und Eckernförde die Ehre, mit Kollegen der staatlichen, polnischen Feuerwehr (Państwowa Straż Pożarna, PSP) am Schulstandort Borne Sulinowo (Landkreis Szczecinek) Übungen im Bereich Unterwasserortung durch zu führen.

Nach der Anreise mit Unterwasserortungsgeräten und Booten am Donnerstag standen eine detailreiche Vorbesprechung und Einweisung an, sowie der Bezug der Unterkunft. Da eine solche Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland nicht zum ersten mal statt fand, war der Tag vor allem durch das freudige Wiedersehen mit guten Freunden geprägt. Dazu kam die Vorfreude auf ein umfangreiches, spannendes sowie herausforderndes Übungsprogramm in den kommenden 2 Tagen, welches durch die polnischen Kollegen hervorragend vorbereitet und ausgearbeitet worden war.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Unterwasserortung. Mit umfangreicher Ausrüstung verlegte der Verband als Kolone mit 4 Booten, mehreren Sonaren und Unterwasserrobotern an den See Drawsko an der Stadt Czaplinek. Schon während der Kolonen Fahrt als auch dem zu Wasser bringen der Boote wurde deutlich - Teamwork zählt! 

Grenzen wie Sprache, unterschiedliche Strukturen, Ausrüstungen und Ausbildungen als auch zwischen Ehrenamt und voll-beruflichen Kräften galt es zu überwinden. Hierbei halfen Offenheit, Begeisterung und der freundschaftliche, kameradschaftliche Umgang miteinander. 


So war es von Beginn an selbstverständlich, das auf allen Booten gemischte Teams zusammenarbeiteten, die jeweilige Technik kennen lernen und ausprobieren konnten. Auch Herausforderungen geologischer und technischer Gegebenheiten wie Thermal Schichten oder Wettergegebenheiten wurden als Team, als Einheit durch Zusammenarbeit miteinander soweit möglich gelöst. 

Schon nach kurzer Zeit konnten erste Ergebnisse zusammengetragen werden. Gute Sicht im Wasser, aber auch Tiefen von bis zu 80 m im See forderten bei auffrischenden Winden Mensch und Material. Es wurde Gegenstände wie z. B. Anker im See per Sonar gefunden und mit optischen Systemen (ROV - Remote Operated Vehicle) identifiziert und dokumentiert. 

Mit immer besser werdendem Wetter bei mittlerweile starken Winden wurde der erste Tag mit den Vorbereitungen für die Rückfahrt am späten Nachmittag mit einer Abschlussbesprechung beendet. Dabei wurde auch das Programm für den Folgetag im Detail besprochen. Eine gemeinsame Reise nach Poznań (Posen) zum Besuch der dortigen Feuerwehr Akademie und der Stadt sowie einer Dunkel Übung mit Booten und Ortungstechnik in Borne in der aufkommenden Nacht bereiten große Vorfreude. Der Abend wurde mit einem gemeinsamen Grillabend bei spannenden Gesprächen und leckerem Essen abgeschlossen. 

In den frühen Morgenstunden brachen wir zusammen nach Poznań auf, bestens versorgt durch unsere Gastgeber. Das Ausbildungs- und Übungsgelände empfing uns bei strahlendem Sonnenschein, und eine Führung zeigte uns Gelände, Ausbildungstechnik, eine beeindruckende Atmenschutzstrecke und Szenario Landschaft für Land- und Schienenfahrzeuge inkl. Gefahrgütern. 

Der Besuch im Akademiebereich der Stadt zeigte uns wie professionell und umfangreich die Schule Ihre Kadetten auf den Feuerwehralltag vorbereitet. Auch das hervorragende Mittagessen der Akademie zu dem wir eingeladen waren, führt dazu das wir uns sehr dankbar und um viele, positive Eindrücke bereichert am frühen Nachmittag verabschiedeten.
Ein Abstecher in die Innenstadt von Posen rundete bei immer noch herrlichem Spätsommerwetter den Reisenachmittag ab.

Mit der Rückkehr nach Borne Sulinowo galt es nun alles für die Übung bei Dunkelheit am See Jezioro Pile in der Nähe einsatzklar zu machen. Hier zeigte sich wieder, das die Zusammenarbeit greifbar besser und besser wurde. Hand in Hand waren die Boote zu Wasser gelassen und startbereit. Die Ortungstechnik wurde gemeinsam genutzt und sowohl von der Wasserseite aus, als auch von einem Steg an Land eingesetzt. 

Trotz der unterschiedlichen, sprachlichen Herkunft war zu diesem Zeitpunkt Sprache keine kritische Hürde mehr. Arbeiten Hand in Hand, Feuerwehr und THW, polnische und deutsche Kollegen, Boot und Sonar - es funktionierte. Bei völliger Dunkelheit - in gemischten Teams - mit erfahrenen als auch Kameraden die erstmalig teilnehmen konnten. 

Das Ergebnis war in spannenden Sonarbildern, wie auch beeindruckenden Aufnahmen der Unterwasserroboter zu sehen. Ebenso auch Abbau und und gemeinschaftliche Rückfahrt zur Schule im Konvoi zeigten das die kameradschaftliche Zusammenarbeit für alle ein Gewinn ist. Nun galt es am späten Abend, den Abreisetag und die Abschlussbesprechung vorzubereiten.

Am Sonntag Morgen trafen wir uns nach einem leckeren Frühstück zur Abschlussbesprechung. Hier wurde schnell deutlich, das eine solche Übung Mehrwert für alle Teilnehmer schafft. Gemeinsame, positive Erfahrungen wie auch Zukunftsideen, die Kombination der jeweils verfügbaren Technik, Fähigkeiten und Kenntnisse ist in Summe für alle ein positives Ergebnis.
Daher hoffen sowohl das THW als auch unsere Gastgeber und Freunde der polnischen Feuerwehr, das wir in der Zukunft diese Zusammenarbeit gemeinsam weiter fortführen als auch vertiefen können. 

Das Miteinander wurden ebenso deutlich, als mit Freude Gastgeschenke ausgetauscht wurden, und alle beteiligten Kameraden sich im Besucherbuch der Feuerwehrschule Borne Sulinowo "Wojewódzki Ośrodek Szkolenia Państwowej Straży Pożarnej" eintragen durften. 

Danach hies es Abschied nehmen. Ein Abschlussbild der Teilnehmer als auch viele gute, freundschaftliche Wünsche lassen uns hoffen, schon bald wieder gemeinsam herausfordernde Übungen angehen und erfolgreich absolvieren zu dürfen. 

Die Rückreise nach Eckernförde von ca. 10 Stunden verlief für unsere 4 Kameraden aus Eckernförde erfolgreich und ohne Probleme. Mit den gewonnen Erfahrungen werden wir uns oft und gerne an die gemeinsame Zeit in Borne Sulinowo erinnern - wir sagen podziękować!

Text: Mike Mählmann

Bilder: Teamarbeit der gesamten Übungsgruppe 12-15 September 2019


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